Zumindest Aufmerksamkeit hat Agenturchef Michael Weigert mit seiner wüsten Attacke auf die, wie er es nennt, „erbärmliche“ Bürgerkampagne seiner lokalen Konkurrenz für die Olympischen Spiele 2024 in Hamburg gewonnen. In der „Horizont“ wirft er den Machern vor, die Kampagnenmotive und ihre Aussagen seien komplett austauschbar. Außer seinem harschen Urteil hält Weigerts Agentur auch einen angeblich in nur anderthalb Tagen und „aus großem Frust heraus“ entstanden Gegenentwurf parat. Darin finden sich dann auch ein paar Wahrzeichen der Hansestadt, ansonsten aber in meinen Augen vor allem noch mehr Beliebigkeit. Der Entwurf degradiert die Stadt und ihre Bevölkerung zur reinen Kulisse frei platzierbarer Spiele mit „unvergesslichen Olympia Momenten“ [sic! Rechtschreibregeln waren offenbar leider weniger unvergesslich]. Dass olympische Spiele ganz entscheidend von der ausrichtenden Stadt (und im Übrigen ihrer Zeit) geprägt werden, missachtet der „Frust“-Vorschlag völlig, womit Weigert und seine Kollegen auch gleich noch Hamburgs erneute Bewerbung um die Spiele torpedieren. Immerhin: Das mehr als fragwürdige Feuer-und-Flamme-Emblem, bei dem sich Hamburg wie „Hamborg“ liest (und warum der blaue Wellenanteil an dem Zeichen, wenn nicht für Wasser und damit aber auch wieder eher sinnlos oder gar störend im „brennenden“ Kontext?), schwächt die tatsächliche wie die alternative Kampagne gleichermaßen.